04.04.2025

„Retter des verlorenen Schatzes – Das Deutsche Schallplattenmuseum in Nortorf“

Das Deutsche Schallplattenmuseum in Nortorf erzählt die faszinierende Geschichte der Schallplatte und der TELDEC, eines der bedeutendsten Presswerke Europas. Mit über 200.000 Tonträgern, historischen Geräten und interaktiven Ausstellungen ist das Museum ein einzigartiger Ort für Musikliebhaber und Technikinteressierte – generationsübergreifend und mit viel Leidenschaft betrieben.

Autor: Guido Puttkammer
Zusammenfassung des Artikels:

(Den kompletten Artikel des „analog-magazins" als PDF Datei – siehe unten)

Das „Deutsche Schallplattenmuseum“ in Schleswig-Holstein
bewahrt die Faszination der Schallplatte und der analogen
Tonaufzeichnung

Das Deutsche Schallplattenmuseum in Nortorf (Schleswig-Holstein) dokumentiert eindrucksvoll die Geschichte der Schallplatte und der analogen Tonaufzeichnung. Die Stadt Nortorf war von 1948 bis 1989 Standort eines der bedeutendsten Schallplattenpresswerke Europas – der TELDEC, die rund 850 Millionen Tonträger für renommierte Labels herstellte. Mit dem Aufkommen der CD verlor das Werk an Bedeutung, wurde von der WEA übernommen und schließlich 1997 geschlossen. Nur zwei Gebäude überstanden den Abriss

Schon 1989 gründete sich ein Förderverein, der zunächst ein Heimatmuseum plante. Der Fokus verlagerte sich bald auf die TELDEC-Geschichte, und mit Engagement vieler Freiwilliger sowie Unterstützung ehemaliger Mitarbeiter entstand 2002 ein erstes Museum. Die Sammlung wuchs rasch, der Platz wurde knapp, und nach einer Machbarkeitsstudie und Bürgerbefragung zog das Museum 2022 ins renovierte Kesselhaus der ehemaligen TELDEC-Fabrik um.

Die Ausstellung umfasst über 200.000 Tonträger, hauptsächlich aus NDR-Archiven, sowie zahlreiche restaurierte Geräte von Grammophonen bis zu Studiomaschinen. Besonders hervorzuheben sind zwei originale TELDEC-Plattenpressen und das DMM-Schneideverfahren. Besucher können viele Geräte im Einsatz erleben. Das Museum bietet Führungen, kulturelle Veranstaltungen und Sonderausstellungen, unterstützt durch regionale Kooperationspartner wie ELAC.

Bilder aus dem Artikel des „analog-magazins"

Besucherstruktur und pädagogisches Konzept sind bemerkenswert: Neben „Best Agern“ entdecken auch immer mehr junge Menschen die analoge Welt. Spezielle Programme für Schulklassen, Kooperationen mit dem VDI und Veranstaltungen für Kinder zeigen den Bildungsanspruch. Das Museum weckt Begeisterung für hochwertige Musikwiedergabe jenseits von Streaming und Plastikboxen – und hinterfragt kritisch die digitale Dominanz im Audio-Alltag.

Ein ausführliches Interview mit den ehrenamtlichen Vereinsmitgliedern Rita Eichler und Stefan Schulze unterstreicht die persönliche Verbundenheit zum Projekt. Beide berichten über ihre Motivation, die Bedeutung der TELDEC für die Stadtgeschichte und das gemeinsame Ziel, die Schallplatte als Kulturgut zu bewahren. Das Museum ist vollständig ehrenamtlich betrieben und sucht gezielt Unterstützer auch aus der HiFi-Industrie.

Wir freuen uns sehr über diesen wunderbaren Artikel! Er ist ein leidenschaftlicher Aufruf, die analoge Kultur nicht nur zu bewahren, sondern sie aktiv zu fördern – als wertvolle und entschleunigende Alternative zur heutigen schnelllebigen Medienwelt. Dass unser Deutsches Schallplattenmuseum als ein Ort technischer, kultureller und gesellschaftlicher Erinnerung gewürdigt wird, erfüllt uns mit großer Freude.